28. Oktober 2022
HR News im November: Aktuelles aus dem Personalbereich

Arbeitsrechtliche Urteile, wichtige HR-Trends und handverlesene Studien: In unseren HR News stellen wir Ihnen jeden Monat einen Überblick über die wichtigsten Themen und Inhalte aus dem Personalbereich zusammen. So sparen Sie Zeit und bleiben trotzdem auf dem Laufenden.
Essentielles Krisen-Tool: Warum Sie die Employee Experience jetzt stärken müssen
Nach der Krise ist vor der Krise: Auf Pandemie folgt Inflation. Und wer holt in Krisenzeiten die Kohlen aus dem Feuer? Die Personalabteilung. Da ist es sicherlich keine gute Idee, ausgerechnet jetzt die HR-Budgets zu kürzen.
Doch genau das tut mehr als die Hälfte der im Rahmen einer europaweiten HR-Studie von Personio befragten Unternehmen. Mit weitreichenden Folgen – die ohnehin knackige Arbeitslast bei HR steigt nochmal erheblich an (29 %), während gleichzeitig die Motivation und Produktivität der Mitarbeitenden (nicht nur in der Personalabteilung) sinkt.
Doch laut Studie besteht Hoffnung: 91 % der Beschäftigten geben an, dass Unternehmen durchaus etwas tun können, um die Employee Experience zu verbessern und damit in Krisenzeiten ein Zeichen zu setzen.
Und es sind keine Zauberdinge, die sich die Beschäftigten wünschen:
Bessere Work-Life-Balance (29 Prozent)
Bessere interne Kommunikation (27 Prozent)
Mehr Entwicklungsmöglichkeiten (24 Prozent)
Was Sie als HR tun können:
1. Betrachten Sie Ihre Mitarbeitendenerster Linie als Menschen mit individuellen Sorgen und Nöten und schaffen Sie Vertrauen. Wussten Sie, dass sich mehr als die Hälfte (53 %) der Arbeitnehmenden aktuell fragt, wie sie ihren Lebensunterhalt bezahlen sollen?
2. Schaffen Sie Raum für Kommunikation. Aktuell wissen nur 42 % der Mitarbeitenden, an wen sie sich mit Personalfragen wenden können. Und HR braucht derweil ganze 5 Stunden pro Woche, um dezentrale Mitarbeiteranfragen zu beantworten – das führt zu Frust auf allen Seiten.
3. Investieren Siemehr in die Employee Experience. Dazu gehört auch eine schnelle Reaktion auf die Fragen und Sorgen von Mitarbeiter:innen. Denn lange Antwortzeiten frusten 59 % der Mitarbeitenden. Team-Mitglieder mit einer positiven Employee Experience haben dagegen ein sechzehnmal höheres Engagement als Mitarbeitende mit einer schlechten Employee Experience.
Weniger arbeiten, mehr leisten?
„4 Day Week Global“ ist der Titel eines auf sechs Monate angelegten Forschungspilotprojekts in Großbritannien. Über 70 Unternehmen mit mehr als 3.300 Mitarbeitenden nehmen an diesem aktuell weltweit größten Test zur Verkürzung der Arbeitszeit teil. Statt fünf arbeiten die Beschäftigten im Rahmen des Projekts nur vier Tage pro Woche, über diverse Branchen hinweg. Nach drei Monaten fällt das Feedback durchaus positiv aus. 88 Prozent der befragten Unternehmen geben der Vier-Tage-Woche die Schulnote „gut“. Spannend ist, dass sich für 34 % die Produktivität der Mitarbeitenden „leicht“, für 15 % sogar „erheblich“ verbessert hat. In den Augen von 46 % blieb sie etwa gleich.
Der Löwenanteil der teilnehmenden Unternehmen (88 %) kann sich gut vorstellen, die Vier-Tage-Woche auch nach Ende der Pilotphase weiterzuführen. Extrem angenehmer Nebeneffekt der 4-Tage-Woche: 63 % der Teilnehmenden fiel es leichter, mit dem neuen Modell Talente zu finden und Mitarbeitende zu halten.
Wem die Stunde schlägt
Dem richtungsweisenden Urteil des Bundesarbeitsgerichts zur Arbeitszeiterfassung vom September 2022 zufolge sind Unternehmen bereits jetzt verpflichtet, die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeitenden zu erfassen. Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Jobportals indeed zeigt jetzt, wie unterschiedlich Unternehmen und Beschäftigte das komplexe Thema beurteilen.
Mitarbeitende bewerten die verpflichtende Arbeitszeiterfassung grundsätzlich positiv
Nur 15 % der Mitarbeitenden befürchten negative Auswirkungen für bisher gehandhabte flexible Arbeitszeitmodelle.
Fast 50 % sehen in der Arbeitszeiterfassung vor allem die Chance, endlich ihre geleistete Mehrarbeit besser dokumentieren zu können.
37 % erwarten in der Folge eine bessere Chance, für Überstunden entlohnt zu werden.
70 % gaben an, dass eine Arbeitszeiterfassung für sie wichtig sei – besonders Befragte der Generation Z erhoffen sich eine Verringerung der Überstunden.
Übrigens: In körperlich fordernden Jobs ist die Zustimmung zur Arbeitszeiterfassung deutlich höher als in der Wissens- und Büroarbeit.
Unternehmen fürchten laut Studie vor allem einen erheblichen bürokratischen Aufwand bei der Erfassung der Arbeitszeiten. Ganzheitliche HR-Software hat eine Arbeitszeiterfassung in der Regel integriert. Und aktuell nutzen viele Unternehmen bereits eine digitale Zeiterfassung (27 %), gefolgt von analog geführten Listen (20 %) und Chipkarte (17 %). Rund ein Drittel der befragten Unternehmen erfasst bis heute überhaupt keine Arbeitszeiten.
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