31. Januar 2022
HR News im Februar: Alles dreht sich um Talente

Arbeitsrechtliche Urteile, wichtige HR-Trends und handverlesene Studien: In unseren HR News stellen wir Ihnen jeden Monat einen Überblick über die wichtigsten Themen aus dem Personalbereich zusammen. Diesmal im Fokus: Talente – denn die sind rar (und gar nicht so bindungswillig, wie Sie vielleicht hoffen).
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Stellen sich bei diesen drei Worten gerade Ihre HR-Nackenhaare auf? Das sollten sie. Denn die EY-Jobstudie 2021 verheißt nichts Gutes für Arbeitgeber: Nur noch 22 Prozent der Beschäftigten fühlen sich ihrem Brötchengeber „sehr eng" verbunden. Knapp 50 Prozent hingegen können sich in 2022 einen Jobwechsel gut vorstellen. Höher war die Zahl der Wechselwilligen seit Beginn der Befragungen im Jahr 2015 nie. Die Gründe? Vor allem Frauen kämpfen mit mangelnden Aufstiegschancen – sie würden vor wegen besserer Karriereoptionen und positiverer Unternehmenskultur den Arbeitgeber wechseln. Doch als Hauptmotivation für einen Switch geben fast 60 Prozent den schnöden Mammon an. Mehr Gehalt ist also ein zentrales Thema, dem sich HR und Unternehmen (nicht nur in Zeiten von steigender Inflation) widmen und stellen müssen.
Wir beobachten, dass sich Beschäftigte immer stärker individuell entfalten wollen.“
– Jan-Rainer Hinz, Personalleiter und Arbeitsdirektor bei EY Deutschland
Dies gelte vor allem für Jüngere. Seine beiden Ratschläge für HR:
Leben Sie Diversität unbedingt im Alltag
Schließen Sie dringend den Gender Pay Gap
Ein rascher Blick in die Branchen: Primär im Dienstleistungssektor, in der Gesundheitsbranche aber auch in der Handels- und Konsumgüterbranche sind die Beschäftigten auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Hier herrscht Angst vor Arbeitsplatzverlust. Besonders treu und verbunden hingegen sind Beschäftigte ihren Arbeitgebern in der IT und in der Automobilbranche.
Das HR-To-Do: Investieren Sie in Mitarbeiterbindung, hören Sie der Belegschaft aufmerksam zu. Denn viele Kolleg:innen sind sogar für einen Branchenwechsel bereit. Die Suchanfragen auf Stepstone zu „Quereinsteiger“ haben sich in den letzten sechs Monaten mehr als verdoppelt … Und das hohe Suchinteresse verlagert sich laut Indeed Hiring Lab in 2022 übrigens vom Januar in den März … Zeit zu handeln.
3 Fakten, die Ihre Stellenanzeige 2022 enthalten muss
Haben Sie sich als Recruiter auch schon mal gefragt, warum Sie so wenig Bewerbungen auf Ihre ausgeschriebenen Stellen erhalten? Das könnte daran liegen, dass Sie die falschen oder schlichtweg die unpassenden Kanäle nutzen. Der aktuelle HR-Monitor des Marktforschungsunternehmens Trendence liefert dazu wichtige Erkenntnisse: Knapp 65 Prozent der befragten Bewerber:innen gaben an, für die Stellenrecherche allgemeine Stellenbörsen zu nutzen, auf Platz zwei liegen die großen Business-Netzwerke Xing und Linkedin – während unternehmenseigene Karriereseiten erst mit großem Abstand auf Rang drei folgen.
Welche Informationen sollten Ihre Stellenanzeigen auf jeden Fall enthalten? Gehaltsdetails stehen bei Bewerber:innen am höchsten im Kurs, 46 Prozent möchten hier vorab informiert werden. Spannend, weil Unternehmen Gehaltsinfos hüten wie den Heiligen Gral. Aber auch mit Infos zur Arbeitszeit und zu Homeoffice-Angeboten im Job sollten Sie als HR nicht hinter dem Berg halten. Die Macher der Studie vermuten, dass der von der Hochschule kommende Nachwuchs keine besonders positiven Erfahrungen mit mobilem Studieren gemacht hat und deshalb konkrete Infos zur Art des Arbeitens wünscht.
Was Sie auf keinen Fall in der Stellenanzeige tun sollten? Unverbindliche und leere Phrasen wie „Kreativität“, „Teamgeist“ oder „flexibel“ dreschen. Fast 48 Prozent der Befragten haben aufgrund solch schwammiger Ausschreibungen ihre Bewerbungen erst gar nicht abgeschickt. Und so hip Sie das eigene Unternehmen auch finden mögen – vermeiden Sie unverständliche oder nichtssagende Jobtitel. Ach ja, und vergessen Sie die Kontaktdaten nicht. Denn sonst sagen 41 Prozent der Studienabgänger: Ich bewerbe mich nicht … bei Ihnen.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie eine ideale Stellenanzeige formulieren.
Mein Tablet läuft nicht. Ich kündige!
Auch wenn Sie es auf den ersten Blick nicht glauben. Unzuverlässige Software oder nicht funktionierende Hardware haben einen direkten Einfluss auf Ihre Mitarbeiterfluktuation. Noch schlimmer – sie können sogar Burnout verursachen. Zu diesen zentralen Erkenntnissen kommt eine Studie von Vanson Bourne im Auftrag von Nexthink zum Thema Digital Employee Experience, kurz DEX.
Knapp 20 Prozent der Beschäftigten können sich vorstellen, ihren Job wegen miserabler IT-Erfahrung zu kündigen. Die Jüngeren sind noch radikaler: 30 Prozent. Grund dafür ist eine massiv gestörte Produktivität am Arbeitsplatz – und zwar egal, ob dieser im Unternehmen ist oder remote gestaltet wird. Gut für HR zu wissen ist vor allem, dass viele Mitarbeiter:innen im Sinne einer „selbstsabotierenden Verhaltensweise“ selbst die Ursache für ihre frustrierende DEX sind. So ignorieren sie beispielsweise relevante Sicherheitsmeldungen auf ihren Arbeitsgeräten so lange, bis die IT eingreifen muss. Oder sie versuchen, auftretende Probleme in Eigenregie zu lösen, statt die IT zu kontaktieren.
30 Prozent junger Beschäftigter würden aufgrund schlechter IT Hard- und Software den Job wechseln.
– Studie: Vanson Bourne
HR muss in Zeiten der anhaltenden Pandemie und der damit verbundenen Erfahrungen im Home Office die Bedeutung von Digital Employee Experience stärker in den Fokus nehmen. „Schließlich sind digitale Umgebungen das Bindeglied zwischen Mitarbeitern und dem Unternehmen“, so Yassine Zaied, CSO von Nexthink. Sorgen Sie also dafür, dass Ihre Organisation direkte Ansprechpartner zum Thema DEX hat – und die Belegschaft das auch weiß! Einer negativen Digital Employee Experience können Sie also grundlegend simpel vorbeugen. Doch das Problem steht noch viel zu wenig im Fokus. Dabei kann es in Zeiten des Fachkräftemangels zu einem echten Unternehmensrisiko werden. So sagen 42 Prozent der Befragten, dass die Qualität ihres digitalen Arbeitsplatzes darüber entscheidet, ob sie das eigenen Unternehmen an potenzielle Kandidat:innen weiterempfiehlt. Bei den IT-Entscheidern liegt dieser Wert sogar bei 82 Prozent.
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