29. September 2020
Woran Sie erkennen, dass ein Mitarbeiter kündigen will
Eine hohe Fluktuation bereitet vielen Personalabteilungen Kopfzerbrechen. Sie knabbert am Unternehmensbudget, stiehlt Ihre Zeit und wirkt sich negativ auf die Produktivität aus. Laut Deloittes Global Millennial Survey 2020 haben mehr als 30 % der jüngeren Arbeitnehmer vor, innerhalb von zwei Jahren zu kündigen. Doch es gibt Möglichkeiten, rechtzeitig einzugreifen. Wir haben einen Experten nach Anzeichen gefragt, an denen man erkennt, dass ein Mitarbeiter seinen Hut nehmen will – und was Sie dagegen tun können.
Mit dieser kostenlosen Vorlage berechnen Sie Ihre Fluktuationsrate im Nu. Laden Sie sie hier herunter!-Patrick Cournoyer, Chief Evangelist bei Peakon, sagt, dass Unternehmen Kündigungen bereits neun Monate vorher voraussagen können. Wie? Mit Daten. Laura Schroeder, Head of Brand and Communications bei Personio, hat mit Patrick gesprochen. So erkennen Sie die Warnsignale und können rechtzeitig gegensteuern.
Jetzt das ganze Interview ansehen (Englisch):
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4 Warnsignale, dass ein Mitarbeiter kündigen will
Patrick zufolge gibt es vier Anzeichen, dass Mitarbeiter mit dem Gedanken an eine Kündigung spielen.
#1 Die Bewertungen verschlechtern sich
Wenn Ihr HR Team regelmäßig misst, wie viele Mitarbeiter Ihr Unternehmen empfehlen würden und dieses Ergebnis sinkt, heißt es aufgepasst. Mitarbeiter am unteren Ende der Bewertungsspanne kündigen dreimal häufiger.
#2 Die Loyalität sinkt.
Wie schnell würde ein Mitarbeiter kündigen, würde er oder sie ein Angebot von einem anderen Unternehmen bekommen? Viele Unternehmen wüssten das noch nicht einmal, warnt Patrick. Doch es ist eine wichtige Metrik , die Studien zufolge direkt mit einer sinkenden Loyalität in Zusammenhang steht. In einer internationalen Studie von 2019, bei der 25.000 Mitarbeiter befragt wurden, gaben 43 % an, das Unternehmen für nur 10 % Gehaltserhöhung verlassen zu wollen. Im Jahr davor waren für diesen Schritt noch 25 % Gehaltserhöhung nötig.
-#3 Mitarbeiter werden nicht gehört.
Die Art, wie wir arbeiten, hat sich bereits vor der Corona-Pandemie verändert. Jetzt aber hat sich dieser Wandel beschleunigt. "Die Employee Experience, die Erwartungen der Mitarbeiter und die Mitarbeiter als Kernstück von Unternehmen – das alles ist in den letzten sechs Monaten in den Vordergrund gerückt”, betont Patrick. Das heißt, dass die Stimme, Gefühle und Meinungen von Mitarbeitern wichtiger sind denn je. Wenn Unternehmen verhindern wollen, dass Mitarbeiter kündigen, müssen ihnen Gehör schenken und verstehen, dass sie ihre Ansichten ins Unternehmen einbringen wollen.
#4 Das Wachstumspotenzial stagniert.
Ein klares Zeichen für eine bevorstehende Kündigung sei, wenn der Mitarbeiter keine Entwicklungsmöglichkeiten für sich sieht, sagt Patrick.
2 Möglichkeiten, um Mitarbeiter zu halten
Gibt es einen Weg einen Mitarbeiter, der das Unternehmen verlassen will, zum Umdenken zu bewegen? Ja, wenn Sie sich auf die richtigen Dinge konzentrieren. Patrick sagt, dass Unternehmen zuallererst diese zwei Punkte umsetzen sollten, um ihre Fluktuation zu verringern.
#1 Strukturierte Mitarbeiterentwicklung.
Längst bestimmt nicht mehr allein die Führungskraft über die Entwicklung eines Mitarbeiters. Die Mitarbeiter selbst wollen ein Mitspracherecht. Zugleich verändern sich Unternehmen immer schneller. Diese Trends sorgen dafür, dass Entwicklungspläne gemeinschaftlich erstellt werden müssen und dass man öfter darüber sprechen muss. Patrick empfiehlt für jeden Mitarbeiter einen strukturierten Entwicklungsplan (und dass der Mitarbeiter dabei eine zentrale Rolle dabei spielt). Vorgesetzte sollten monatlich Rücksprache mit ihren Teammitgliedern halten, um den Plan zu prüfen. “Wenn [Mitarbeiter] das Gefühl haben, dass ihre Entwicklung für das Unternehmen und besonders für ihren direkten Vorgesetzten Priorität hat, ermutigt sie das, zu bleiben und ihrerseits in das Unternehmen zu investieren.”
#2 Mitarbeitern Gehör verschaffen.
Jetzt, wo ihre Mitarbeiter überall verteilt sind und seit Monaten von zu Hause arbeiten, stärken viele Unternehmen die Stimmen ihrer Team-Mitglieder. Sie ermuntern Mitarbeiter dazu, ihre Bedenken und Sorgen zu äußern oder persönliche Geschichten über unterschiedliche Kanäle zu teilen. Mitarbeiter können Fragen stellen, Feedback zu wichtigen Unternehmensentscheidungen einholen oder Neuigkeiten über das Unternehmen ganz einfach auf Social Media teilen. Patrick erklärt, dass Mitarbeiter sich stärker mit dem Unternehmen verbunden fühlen, wenn ihre Stimme gehört wird. Und das wiederum sorgt im Idealfall dafür, dass sie länger im Unternehmen bleiben.
Manchmal ist es sonnenklar, wenn ein Mitarbeiter vorhat, das Unternehmen zu verlassen, aber oft kommt es ohne Vorwarnung. Nutzen Sie also die Daten und gehen Sie proaktiv auf Ihre Mitarbeiter zu. So können Sie Fluchtgedanken rechtzeitig stoppen, die Fluktuation senken und Ihrem Unternehmen eine ganze Menge Ressourcen sparen.